Diese Webseite verwendet ausschließlich notwendige Cookies, die für die Funktion erforderlich sind. Marketing- und Statistik-Cookies kommen nicht zum Einsatz. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige Cookies
Diese Cookies sind für das Funktionieren des Logins und die Speicherung der Cookie-Einstellungen erforderlich und können deshalb nicht deaktiviert werden.
Barbara Lambrecht von der Commerzbank berichtet über den Diesel- Markt: Mit dem am vergangenen Freitag beschlossenen 18. Sanktionspaket zielt die EU weiterhin darauf ab, Russlands Einnahmen aus dem Energiesektor einzuschränken. Dazu hat die EU den Ölpreisdeckel von 60 USD auf 47,6 USD abgesenkt und zugleich einen Mechanismus zur automatischen Überprüfung des Preisdeckels mindestens zweimal jährlich eingeführt. Damit soll gewährleistet werden, dass der Preisdeckel stets 15% unter dem Marktpreis liegt. Laut von Bloomberg ausgewerteter Tankerdaten stammen rund 15% der EU-Dieselimporte aus Indien und der Türkei. Es besteht der Verdacht, dass dieses aus vergleichsweise günstigem russischen Öl hergestellt wird. Mit dem Importverbot zeichnet sich also schon heute eine neue Herausforderung am Dieselmarkt in der nachfragestärksten Zeit ab. Dabei hat sich der Markt ohnehin in den letzten Wochen deutlich angespannt. Die Gasölvorräte in der Region Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sind ebenfalls deutlich gefallen und liegen mittlerweile 15% unter dem langjährigen Durchschnitt. Schließlich sind auch die US-Lagerbestände von Mitteldestillaten gut 20% geringer als zu dieser Jahreszeit üblich, weshalb wohl kaum auf eine zeitnahe starke Ausweitung der Dieselausfuhren zu hoffen ist. Auch ein weiterer größerer Anbieter am globalen Dieselmarkt hat sich zuletzt mit Exporten eher zurückgehalten: China, das in seinen “besten” Jahren 2019 und 2020 noch täglich mehr als 400 Tsd. Barrel Diesel ausgeführt hatte, hat in der ersten Jahreshälfte im Durchschnitt gerade mal gut 115 Tsd. Barrel Diesel pro Tag exportiert. Alles in allem erwartet die IEA, dass der Anstieg der globalen Dieselnachfrage im nächsten Jahr mit gut 110 Tsd. Barrel pro Tag mehr als doppelt so hoch ausfallen wird wie im laufenden Jahr. Die Commerzbank erwartet einen Dieselpreis von 660 USD je Tonne zum Jahresende (bisher: 630 USD). Kann es sein, dass sich die EU und ihre Bürokraten mit dem russischen Ölembargo selbst ins Knie geschossen haben? --- Boersentreff.de / 26.07.25 - 13:43
Zitat des Tages: Täglich sterben wir: Täglich nämlich wird hinweggenommen ein Teil des Lebens, und auch dann, wenn wir wachsen, nimmt das Leben ab. - Seneca